Das Historische Museum Hannover steht vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Das Gebäude wird in den nächsten Jahren umfangreich saniert und neu gestaltet. Erfahren Sie hier alles über unseren „Masterplan“ zur Neugestaltung des Museums.

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Geschichtsmuseen bewahren Zeugnisse unserer Vergangenheit auf und sind dabei selbst ständig im Wandel. Was uns an unserer Geschichte interessiert, wie wir sie betrachten und deuten, das ist stets durch die aktuellen Fragen, Probleme und Bedürfnisse unserer Gegenwart bestimmt.

Blickt man auf die Geschichte des Historischen Museums Hannover, dann wird sichtbar, wie viele tiefgreifende Veränderungen diese Institution hinter sich hat: einst war es ein Ort der Erinnerung an die Zeit der Welfen und die vergangene hannoversche Eigenständigkeit mitten im preußischen Staat sowie ein Ort der Erinnerung an die verschwindende ländliche Lebenswelt im Angesicht von Industrialisierung und Urbanisierung. In der NS-Zeit stellte sich das Museum in den Dienst der völkischen Propaganda. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg verstand sich das Museum eher als „Musentempel“, als Ort der Erholung und in der Tradition bürgerlicher Bildung, bis in den 1970er und 80er Jahren die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte und Vergangenheitsaufarbeitung in den Vordergrund rückten.
Das Historische Museum erfindet sich immer wieder neu – ja, es muss sich immer wieder neu erfinden, weil es ein Spiegel des jeweiligen gesellschaftlichen Interesses an Geschichte ist.

Das Historische Museum Hannover steht mitten drin, in einem solchen Prozess der Neuausrichtung. Die Veränderungen beginnen beim Gebäude selbst: der Bau des Architekten Dieter Oesterlen von 1966 wird grundlegend saniert und zwar ganz im Sinne der ursprünglichen architektonischen Ideen und Konzepte, nur eben nach modernen Maßstäben. Ziel ist ein zukunftsfähiges Museumsgebäude. Zukunftsfähig muss dann aber auch der Inhalt des Museums sein: die Ausstellungen, die Vermittlung, die Technik und ganz wichtig die Haltung und das Handeln des Museums selbst.

Um hier weitsichtig vorzugehen, haben die Mitarbeiter*innen sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der Zukunft ihres Museums beschäftigt und Strategien für die kommende Gestaltung und inhaltliche Ausrichtung erarbeitet. Diese Strategien möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen. Wir möchten mit Ihnen, den Bewohner*innen der Stadt und Nutzer*innen unseres Museums, in einen Austausch über unsere Pläne kommen! Wir freuen uns auf Ihre Meinung und Ihre Ideen zur Zukunft Ihres Stadtmuseums – Es ist Ihr Museum! Reden wir darüber! Gelegenheit zum Austausch haben wir, sowohl digital, z.B. über Social-Media, als auch persönlich, wenn wir mit „Geschichte unterwegs“ zu Ihnen, in Ihren Stadtteil kommen.

Helfen Sie uns, gemeinsam das Historische Museum Hannover der Zukunft zu erschaffen!

 

1. Leitbild

Handeln beginnt mit Haltung. Wer sind wir und wie möchten wir sein? Was ist uns wichtig, was treibt uns an? Im Leitbild drückt sich das Selbstverständnis des Museums aus. Es gibt die Richtung für unser Handeln vor und es ist der Maßstab, an dem wir gemessen werden möchten. Einige Punkte sind längst Grundlage für unsere Arbeit, andere gilt es noch stärker umzusetzen. Entstanden ist das Leitbild in einem Beteiligungsprozess mit allen Mitarbeiter*innen des Museums.

  1. Das Historische Museum Hannover steht für Kompetenz in Fragen der Stadt-, Regional- und Landesgeschichte. Auf wissenschaftlicher Basis werden Themen und Objekte in ihren kulturgeschichtlichen Kontext eingeordnet.
  2. Das Museum greift aktuelle, stadtgesellschaftlich relevante Themen auf, richtet historische Perspektiven auf gegenwärtiges Geschehen und setzt dabei eigene Impulse.
  3. Stadtraum und Museum gehen eine enge Verbindung ein. Das Museum regt den Diskurs um die Identität der Stadt an.
  4. Die Bedürfnisse des Publikums werden evaluiert und die Formate für unterschiedliche Zielgruppen daran ausgerichtet.
  5. Das Museum bezieht die Einwohner*innen, ihr Wissen, ihre Lebenswelten und Perspektiven in die Erarbeitung von Inhalten mit ein.
  6. Sammlungsdaten werden im Rahmen von Opensource Projekten der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
  7. Das Museum ist Lernort sowie Treffpunkt und bietet Raum für Erholung.
  8. Die Gestaltung des Museums zeichnet sich durch Klarheit aus. Dadurch bringt es die Objekte zur Geltung und erleichtert die Orientierung für seine Besucher*innen.
  9. Durch die Verschränkung von analogen und digitalen Instrumenten wird dem Bedarf nach Personalisierung der Angebote entsprochen.
     

2. Sanierung und Neugestaltung

Das Gebäude des Historischen Museums Hannover ist in die Jahre gekommen – und das gilt ebenfalls für dessen Dauerausstellung. Über 50 Jahre Museumsbetrieb haben Spuren im und am Gebäude hinterlassen. Zudem müssen Schadstoffe entsorgt werden, die 1966 verbaut wurden und die technische Infrastruktur muss grundlegend erneuert werden, um in Zukunft den Betrieb zu gewährleisten. Die Dauerausstellung war in Teilen schon seit mehr als 20 Jahren in Benutzung und entsprach inhaltlich und gestalterisch nicht mehr den Bedürfnissen der  Nutzer*innen. Kurzum: Sanierung des Gebäudes und Neugestaltung der Ausstellungen sind die grundlegenden Maßnahmen für den weiteren Museumsbetrieb, zugleich bieten sie eine einmalige Chance für eine zukunftsweisende Neuausrichtung des Museums!

 

Sammlungszentrum

Eng im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen im Historischen Museum steht ein anderes großes Bauprojekt: die Errichtung des „Sammlungszentrums Vahrenwalder Straße“. Dort werden zukünftig die Sammlungen des Historischen Museums und des Museums August Kestner sowie Teile der Sammlung des Sprengel Museums untergebracht und an einem Ort konzentriert. Das Stadtarchiv wird seinen Standort ebenfalls in das „Sammlungszentrum Vahrenwalder Straße“ verlagern. In den Magazinen des Historischen Museums war der Platz für die sachgerechte Lagerung der Objekte schon längst nicht mehr ausreichend, so dass zusätzliche externe Flächen angemietet werden mussten. Bald wird die Museumssammlung – das Rückgrat und die DNA des Museums – wieder nahezu komplett an einem Ort vereint sein. Hier entsteht nicht nur ein Sammlungszentrum, sondern auch ein Kompetenzzentrum für die Bewahrung und Erforschung des hannoverschen Kulturgutes, da die Werkstätten und Arbeitsplätze der Sammlungsspezialist*innen, Archivar*innen, Restaurator*innen, Museolog* innen, Fotograf*innen etc. der beteiligten Institutionen ebenfalls hierhinziehen und zukünftig im täglichen Austausch stehen.

Kommunikation und Austausch

Dieser Umzug von Sammlung, Werkstätten und Personal schafft im Gebäude am Hohen Ufer Platz für neue Nutzungen. Und diese stehen ganz im Zeichen der Kommunikation, der wortwörtlich mehr Raum gegeben wird: Das Historische Museum Hannover wird in Zukunft gemäß des Leitbildes dem Austausch mit dem Publikum sowie der Partizipation der Nutzer*innen an der Museumsarbeit noch stärkeres Gewicht verleihen. Dafür werden z.B. das bisherige Bildarchiv und die Bibliothek, die mit in das Sammlungszentrum ziehen, zu Workshopräumen umgebaut. Das Foyer ist in den letzten Jahren schon längst ein Veranstaltungs- und Kommunikationsort geworden, der Umbau trägt dem nun baulich und im Hinblick auf seine technisch Ausstattung Rechnung. Schon beim Betreten des Gebäudes werden Besucher*innen also zukünftig schnell merken, dass Kommunikation und Austausch, dass Interaktion und Partizipation in diesem Museum ausdrücklich erwünscht sind. Den Austausch zu betonen ist übrigens ganz im Sinne der Idee des Architekten Dieter Osterlen, der den preisgekrönten und denkmalgeschützten Museumsbau entworfen hat. Die vielen bodentiefen Fensterfronten etwa sollten Bezüge zwischen Stadtraum und Museum herstellen und die im Museum betrachtete Vergangenheit der Stadt in einen sichtbaren Austausch mit der gegenwärtigen Stadt rund um das Museum bringen.

Neue Dauerausstellung

Auch der schnelle Wechsel zwischen den Etagen und Abteilungen, der den Besucher*innen des Hauses möglich ist, ist eine architektonische Qualität des Oesterlen-Baus. Das zukünftige Ausstellungskonzept – entwickelt mit Demirag Architekten (Stuttgart) – wird dem ebenfalls gerecht. Die Besucher*innen erwartet dann nicht mehr eine chronologische Abwicklung der Stadtgeschichte, die sich auf die Ausstellungsfläche ausbreitet und linear abgeschritten wird, sondern  sieben  Themenausstellungen, die miteinander verknüpft sind, aber auch jeweils singulär und in beliebiger Auswahl und Reihenfolge besucht werden können. Dies entspricht mehr dem Charakter von Angeboten, die den Besucher*innen gemacht werden und besser nach individuellen Interessen ausgewählt werden können:

1. Typisch Hannover?! – von Besonderheiten und Merkwürdigkeiten
2. Heimat Hannover? – vom Kommen, Gehen und Bleiben
3. Hannovers Geschichte – von Ereignissen und Umbrüchen
4. Stadtrundgang – von Straßen und Häusern
5. Stadtprominenz – vom aktiven Leben und Nachleben
6. Drei Zimmer, Küche, Bad – vom Wohnen
7. Adel verpflichtet – von goldenen Kutschen und kolonialer Vergangenheit

Partizipation und Zugänglichkeit

Die sieben Themenbereiche möchten den Diskurs über die Identität der Stadt Hannover anregen. Dies geht aber nicht ohne das Wissen und die Perspektiven der vielfältigen Stadtgesellschaft. Daher wird in der Ausstellung selbst zur Interaktion mit und Partizipation an den Inhalten aufgerufen. Der geplante Mediaguide etwa ermöglicht die individuelle Kommentierung von Objekten genauso, wie den Austausch der Nutzer*innen untereinander. Ein wichtiges Motto der Ausstellung wird zudem die „leichte Zugänglichkeit“ sein. Die Ausstellung soll so barrierearm wie möglich gestaltet sein und vielfältige Zugangsangebote machen, indem z.B. leichte Sprache genutzt oder taktile Objekte für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderungen und interaktive Stationen für Kinder und Familien angeboten werden. Wichtig dabei ist wiederum der Einsatz digitaler Instrumente, die helfen werden, die Zugänge zu Ausstellung und Inhalten zu personalisieren und zu vereinfachen.

 

3. Digitale Strategie

Ohne Frage: die Digitalisierung hat auch das Museumswesen stark verändert. Das betrifft sowohl den Museumsalltag, also das Arbeiten im Museum, die Kommunikation mit dem Publikum, das Rezeptionsverhalten des Publikums, das Ausstellen und Vermitteln, als auch Grundfragen nach der Verfasstheit, Funktion und Legitimation des Museums in einer digitalen Lebenswelt. Das Historische Museum hat zusammen mit dem Museum August Kestner in einem zweijährigen Beteiligungsprozess eine digitale Strategie erarbeitet, die Antworten sowohl auf Alltags-, als auch auf Grundlagenfragen gibt, die durch die Digitalisierung aufgeworfen werden. Der Prozess ist dabei eng mit den Neugestaltungsplänen für das Museum und die Dauerausstellung verknüpft gewesen.

Barrieren abbauen

Die Menschen stützen sich zur Organisation ihres Alltags zunehmend auf Informationen und Services online. Freizeit- und Bildungsaktivitäten machen da keine Ausnahme. Ein Museum ohne eine attraktive Webpräsenz wird nicht wahrgenommen und errichtet für den Zugang potentieller Besucher*innen eine Barriere. Das Historische Museum will daher mit seinem zukünftigen Webauftritt dafür sorgen, dass das Museumsangebot mit allen verfügbaren Leistungen klar und übersichtlich präsentiert wird und online-Buchungsoptionen den Planungskomfort insbesondere für Gruppen (z.B. für Schulbesuche und Kindergeburtstage) erhöhen.

Das Wissen um die verfügbaren Unterstützungsangebote eines Museums vor Ort ist gerade für Menschen mit Einschränkungen wichtig, wenn sie entscheiden, ob sie sich überhaupt auf den Weg machen. Die Webpräsenz muss daher zielgruppengerecht über diese Angebote informieren und soll zudem auch Menschen, die nicht in der Lage sind, das Museum aufzusuchen, Inhalte anbieten. Damit die Ausstellungen für Menschen mit Einschränkungen attraktiver werden, wollen wir über einen Mediaguide Inhalte in verschiedenen Sprachen anbieten. Neben Fremdsprachen sind hiermit auch leichte Sprache, Gebärdensprache und Audiodeskriptionen gemeint. Der Mediaguide soll mit Tools der digitalen Wegeführung gleichzeitig die Orientierung im Raum für alle Besucher*innen erleichtern.

Partizipation leben

Menschen, Gruppen und Communities beteiligen sich zunehmend an der Sammlung von Objekten und der Generierung von Wissen, sie tragen zu den Inhalten und zur Gestaltung von Ausstellungen bei. Mit ihnen werden durch die Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam neue Inhalte erarbeitet. Digitale Instrumente erleichtern und vervielfältigen die Möglichkeiten für Partizipation und Interaktion erheblich:

  • Eine systematische Einbeziehung von Crowd Sourcing und Citizen Science in Forschung und Dokumentation der Sammlungsbestände wird verfolgt. Interessierte können mit Hilfe digitaler Instrumente ihr Wissen und ihre Perspektiven in die Entwicklung von Ausstellungen und Veranstaltungen einbringen.
  • Sammlungsobjekte sollen über eine online-Datenbank bereitgestellt werden, um den internationalen wissenschaftlichen Austausch zu erleichtern.
  • Für Schulen werden Museumsbesuch und Unterricht durch digitale Vermittlungsangebote verknüpft, die auf die zunehmende Digitalisierung der Schulen Bezug nehmen.
  • Der Mediaguide soll den Besucher*innen vor Ort passgenaue Angebote je nach Interesse machen (z.B. individualisierte Rundgänge) und eine direkte Kommunikation mit dem Museum ermöglichen.
    Kommentarfunktionen zu Objekten erlauben Partizipation durch „user generated content“ im Museumsraum.

 

Reichweiter ausdehnen

Der Handlungsraum des Museums ist längst nicht mehr auf das Innere seines Gebäudes beschränkt. Es ist mit Veranstaltungen und Ausstellungen bei Kooperationspartnern oder mit Outreachprojekten im Stadtraum präsent. Im digitalen Raum tritt es über Homepage oder Social Media Kanäle mit immer mehr Menschen in Kontakt.

Das Historische Museum Hannover möchte mit Hilfe digitaler Instrumente seinen Aktionsraum gezielt in zwei Richtungen erweitern: bis nach Hause einerseits und in den Stadtraum andererseits. Mit zu Hause ist dabei jeder Ort beschrieben, an dem sich Menschen aufhalten, die nicht ins Museum kommen wollen oder können. Ihnen möchten wir zukünftig die Möglichkeit geben, wo auch immer sie sind, beispielsweise das Bildarchiv des Historischen Museums zu nutzen, auf die Sammlungsdatenbank zuzugreifen oder eine eigens kuratierte Online-Ausstellung zu besuchen.

Die Ausdehnung in den Stadtraum dient einem anderen Zweck. Die im Historischen Museum ausgestellten Objekte und Bilder zur Stadtgeschichte beziehen sich auf Spuren, die im Stadtraum noch erkennbar, aber nicht unbedingt offensichtlich sind. Mit einer MuseumsApp soll künftig auf sie aufmerksam gemacht werden. Dabei können 3D-Animationen oder Augmented Reality Funktionen dafür sorgen, dass Zeitschichten überlagert werden und ein Einblick entsteht, den die reale Welt allein nicht bieten kann. Diesen Mehrwert wollen wir nutzen, um den Zusammenhang zwischen Geschichtsforschung, aktuellem Tagesgeschehen und Zukunftsprognosen neu zu bespielen.

4. Geschichte unterwegs

Und was passiert in der Zwischenzeit, bis die Baumaßnahmen fertig und das neu gestaltete Museum eröffnet ist? Wir möchten die Zeit nutzen und Angebot des Museums außerhalb der Museumsmauern anbieten: „Wir haben zu und kommen zu euch!“. Die Ausdehnung der Reichweite des Museums in den Stadtraum ist ein Ziel, das nicht nur mit digitalen Angeboten, sondern auch ganz analog mit physischer Präsenz erreicht werden soll. Und dazu sind wir mit „Geschichte unterwegs“! – einem umfangreichen Programm, gemeinsam entwickelt mit Designstudio anschlaege.de aus Berlin.

Zu Gast in der Stadt

Das Historische Museum hat immer eine aktive Rolle in der Stadtgesellschaft gespielt, indem es im Diskurs um die Identität der Stadt Impulse eingebracht hat und ein Ort gewesen ist, an dem diese Diskurse verhandelt wurden. Oftmals geschah dies mit Partnern (Vereinen, Initiativen, Institutionen) aus der Stadtgesellschaft, die zusammen mit dem Museum Veranstaltungen durchgeführt haben. Nun, da das Museum diesen Ort des Austauschs eine Zeit nicht mehr bieten kann, werden wir bei Partner*innen zu Gast sein, um diesen Diskurs weiterhin fortzuführen.
Diskussions-Veranstaltungen greifen aktuelle Themen – wie beispielsweise das Wohnen und die Mobilität in der Stadt – auf und bringen Menschen mit verschiedenen Perspektiven darauf zusammen.

Das Museum selbst hat seine Kompetenz in der historischen Perspektive, die unter anderem dadurch eingebracht wird, dass die Veranstaltungen bei Partnern durch kleine und große Ausstellungen ergänzt werden.

Das Museum hat sich zudem immer besonders als Lernort verstanden und war damit wichtiger Partner für Schulen und Horte, aber auch ein beliebter Ort für Kindergeburtstage und Familienveranstaltungen, bei denen Spaß und Erholung mit Bildung verbunden sind. Um diese Angebote weiterhin aufrecht zu erhalten, ist das Museum mit museumspädagogischen Angeboten für Schulen, Horte und Familien in den Stadtteilkultureinrichtungen zu Gast. Die Schulen und Familien werden direkt vor Ort erreicht und wir profitieren von der Vernetzung der Einrichtungen im Stadtteil.


Museumsmobil

Ein weiterer Baustein für das Programm von „Geschichte unterwegs“ ist ein Museumsmobil: ein umgerüsteter T1-„Bulli“ Baujahr 1956, der unser Museum direkt in die Stadt bringt. Geschichte wird damit zu den Menschen auf die Straße, in ihr Wohn- und Lebensumfeld gebracht. Mit einem umgebauten Lastenrad wird sich bald ein zweites Museumsmobil hinzugesellen.

Die Museumsmobile transportieren kleine Pop-up Ausstellungen sowie museumspädagogische Angebote für Familien und haben zudem noch eine besondere Funktion: die der Beteiligung. Die Bewohner*innen der Stadt sollen aktiv zur Sammlung des Museums beitragen und zwar mit ihren eigenen Geschichten und Perspektiven auf die Stadt. Wichtig ist uns auch die Möglichkeit mit vielen unterschiedlichen Menschen über die Zukunftspläne des Museums ins Gespräch zu kommen und Meinungen dazu zu hören.

Zudem können Schulen und Horte einen Besuch des Museumsmobils buchen. Wir kommen dann mit Objekten zum Anfassen und Ausprobieren zu den gewünschten Unterrichtsthemen direkt in die Schule und besuchen die Schüler*innen vor Ort – eine Art Lieferservice für Geschichtskultur.

Museum und Stadt

„Geschichte unterwegs“ wird übrigens nicht aufhören, wenn wir das Museum wieder öffnen. Bis dahin wird sich die Museumsarbeit im Stadtraum so etabliert haben, dass die Bewohner*innen eine Präsenz des Stadtmuseums in der Stadt und Beiträge des Museums zu Diskussionen in der Stadt vor Ort erwarten. Ziel ist eine langfristige Erweiterung der Reichweite und Bedeutung des Museums über die vier Wände des Gebäudes hinaus.